09.03.2021

Die Homeoffice-Falle | Warum die Arbeit von zu Hause keine Dauerlösung ist

Die Homeoffice-Falle | Warum die Arbeit von zu Hause keine Dauerlösung ist

 

Es ist kein Jahr her, als man begonnen hat, sich für Arbeitnehmer stark zu machen, dass diese ihrer Arbeit von zu Hause aus nachgehen dürfen. Anfangs klang das nach einer sehr guten Idee in vielerei Hinsicht. Das Recht auf Homeoffice wurde diskutiert.
Wer aber den gesamten Winter über im Homeoffice verbracht hat, stellt sich nun häufig die Gegenfrage: „Habe ich ein Recht, an meinen Schreibtisch in der Firma zurückzukehren?“
Das mag verwundern, ist es doch scheinbar mit so vielen Vorteilen verbunden, von zu Hause aus zu arbeiten.

 

Ein Video-Call ist keine echte soziale Interaktion


Ein Großteil der Arbeiternehmer im Homeoffice will einfach nur noch so schnell wie möglich zurück an ihren alten Arbeitsplatz. Und genau an dieser Stelle zeigt sich, dass wir eben NICHT nur Arbeiten, um zu Arbeiten. Denn wenn es so wäre, wäre es tatsächlich egal, von wo aus wir arbeiten, solange die technischen Voraussetzungen da sind. Aber so ist es eben nicht. Auf der Arbeit treffen die Menschen aufeinander in einer ECHTEN Situation, es finden ECHTE soziale Interaktionen statt. Ein Video-Call kann diese Begegnungen zwar simulieren, ersetzen kann er sie langfristig aber nicht. Und wer hätte im Jahr 2019 noch gedacht, dass er irgendwann einmal seinen nervigen Kollegen mit dem lauten Organ von schräg gegenüber vermissen würde?

 

Homeoffice ist belastend und auf Dauer unzumutbar

 

Gerade alleinstehende Arbeiternehmer sind im Homeoffice stärker als andere Gruppen von der sozialen Isolation betroffen. Denn Singles sind häufig auch noch den Rest des Tages alleine. Was als Übergangslösung mit Zukunftspotential begann, hat sich längst für viele Arbeitnehmer im Dauerbetrieb als unzumutbar herausgestellt. Der Ruf, endlich wieder in die alte Arbeitsumgebung zurückgehen zu dürfen, wird lauter.

 

Ein Arbeitsalltag, dem Vieles, scheinbar Belangloses fehlt, ist auf Dauer belastend! Es fängt schon beim Wegfall des Arbeitsweges an. Es klingt verlockend, sich den Weg zur Arbeit einfach zu sparen. Doch der Arbeitsweg bietet vergleichsweise viele optische, sensorische und motorische Eindrücke verglichen mit dem Weg vom Schlafzimmer ins Arbeitszimmer. Im Homeoffice fehlen Bewegungsanreiße, das kurze Flurgespräch, ein bisschen Smaltalk hier und da, auf andere Gedanken kommen, der Gang zum Kaffeeautomaten, die Verabredung mit den Kollegen zur Mittagspause…

 

Es fehlt die Mittagspause mit den Kollegen, ein kurzes Gespräch auf dem Flur, der persönliche Kontakt

 

Homeoffice macht auf die Dauer träge, dick und unglücklich. Wer Belege dafür in wissenschaftlichen Studien sucht, wird vermutlich keine finden. Befragt er aber dazu einfach Betroffene in seinem persönlichen Umfeld, wird die Homeoffice-Unzufriedenheit deutlich. Studien, die in der Lage sind, ALLE mit den Corona-Schutzmaßnahmen in Verbindung stehenden Entwicklungen in einen kausalen Zusammenhang zu bringen, wird es vermutlich auch später nicht geben.


Es bleibt daher zu hoffen, dass jeder Arbeitnehmer, der zurück an seinen alten Arbeitsplatz möchte, dies bald wieder darf.

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